Frage zu Schweißnorm EN ISO 5817 (2024)

Hallo,

ich habe selber mit Schweißen nichts am Hut, bin aber über ein Berechnungsskript auf eine kleine Unklarheit aufmerksam gemacht worden, zu der ich jetzt unterschiedliche Infos bekommen habe:

Man verzeihe mir unfachkundige Ausdrücke :)

Beispiel:

Nr. 1.10 Ordnungs-Nr: 503
Zu große Nahtüberhöhung.
Grenzwert: h<= 1 mm + 0,25 b, aber max 5 mm
Wobei b die "Hypothenuse" des A-Maßes ist.

Nr. 2.3 Ordnungs-Nr: 2011/2012
Pore
b)
Größtmaß einer einzelnen Pore
d<= 0,4 a, aber max 5 mm
Wobei a die "Höhe" des A-Maßes ist.

Die Info war nun:
Bei der Nahtüberhöhung bezieht sich die Grenze auf das "Istmaß" und h wäre damit je nach Messung variabel.
Bei der Pore bezieht sich die Grenze auf das "Nennmaß" und die Grenze d wäre damit konstant. Womit ein Verweis im Skript bisher falsch wäre.

Ein anderer meinte, dass auch bei der Pore das Istmaß genommen werden müsste, damit wäre d je nach Messergebnis von a variabel.

Wie ist es denn nun richtig? Von der Norm habe ich hier nur die Tabellen, eine weiterführende Erläuterung ist nicht vorhanden.

Danke schon mal :)

Das a-Maß ist immer gleich definiert.
Bei Kehlnähten ist die Nahtdicke a gleich der bis zum theoretischen Wurzelpunkt gemessenen Höhe des eingeschriebenen gleichschenkligen Dreiecks. Die jeweilige Schenkellänge wird mit z angegeben. Diese errechnet sich bei gleichschenkligen Nähten aus z = a · √2.

Unter Nr. 503 geht man über das z-Maß und berechnet daraus das a-Maß. ( a=z/√2 ) Die Differenz zwischen dem errechnet a-Maß und der tatsächlichen Kehlnahtdicke ( nicht das a-Maß sonder die gemessene Höhe der Naht ) ist das Maß : "h" ( siehe ISO 5817 )

Punkt 2011 und 2012 beziehen sich auf das tatsächliche a-Maß. Ist die Pore, in Bewertungsgruppe B, größer wie 0,2 x das a-Maß, ist die Naht zu verwerfen. Aber egal wie groß das a-Maß ist, darf die Pore nicht über 3mm sein.

Beispiel A : a-Maß = 8mm - Maximale Porengröße nach "B" = 1,6mm
Beispiel B: a-Maß = 20mm - Maximale Porengröße nach "B" = 3mm ( obwohl 20 x 0,2 = 4 ist )

Hallo, danke für die Antwort.

Buschi1972 schrieb:

Punkt 2011 und 2012 beziehen sich auf das tatsächliche a-Maß.

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Ok, danke. Man bezieht sich also immer auf das tatsächliche Maß. Steht das eigentlich irgendwo im Klartext?
Ich hatte das direkt auch so interpretiert - schließlich ist in der Tabelle kein Verweis auf irgendwelche eigenen Sollmaße, möchte aber ungern wegen sowas diskutieren ;)

Das dieses so irgendwo anders im Klartext steht wüsste ich nicht. Da ist die Norm aber auch teilweise verwirrend. Wenn Du Dir zum Beispiel Nummer 1.20, Ordnungsnummer 5213 "Zu kleine Kehlnahtdicke" ansiehst, ist der Bezug des a-Maßes das geforderte Soll-a-Maß gemäß Schweißanweisung oder Zeichnung. Nach Bewertungsgruppe B ist keine Unterschreitung zulässig und nach Bewertungsgruppe C darf das a-Maß bis zu 0,2mm kleiner als gefordert sein.

Ich kann das eigentlich nur aus der Definition des a-Maßes ableiten.
"Bei Kehlnähten ist die Nahtdicke a gleich der bis zum theoretischen Wurzelpunkt gemessenen Höhe des eingeschriebenen gleichschenkligen Dreiecks."
Da hier von Messen die rede ist, kann nur das tatsächliche Maß gemeint sein.

(wie immer... alles ohne Gewähr)